Rezension zu "Das falsche Spiegelbild" von Valeska Réon

An dieser Stelle herzlichen Danke an die nette Autorin, die mir das Buch zum rezensieren zur Verfügung gestellt hat;)
 


Klappentext:
Wer ist die Frau, die sich Melanie Kimber nennt, wirklich? Ist sie tatsächlich so harmlos wie es scheint oder ist sie vielleicht doch eine schizophrene Kindsmörderin? Nach einem Sturz von der Tower Bridge hat sie ihr Gedächtnis verloren und weiß nichts mehr über ihre Vergangenheit. Sicher ist lediglich, dass die schweren Kopfverletzungen einen völlig anderen Menschen aus ihr gemacht haben. In ihrem neuen Leben in London zwar gut angekommen, bleibt immer die Angst davor, wann die Vergangenheit sie wieder einholen wird. Was hat es mit ihren immer wiederkehrenden Alpträumen auf sich? Woher kennt sie der fremde Mann im Zeitungsladen? Was hat Ralf Müller in London verloren? Und welche Rolle spielt die Dortmunder Malerin Leila Clark in diesem vertrackten Puzzle? Erst in einem Rückblick erfahren wir, was wirklich geschehen ist. Doch am Ende wird sie mit der Frage konfrontiert: Wie weit machen wir unser Leben und wie weit wird unser Leben gemacht? Und wie viele Lebensentwürfe kann das Schicksal für uns vorsehen?


Verlag: SWB Südwestbuch
Erscheinungsdatum: 2. September 2013
Genre: Krimi bzw.  romantic Thriller
Seiten: 368 ohne Danksagung
Preis: 12,50€ bei Amazon
Ort der Handlung: London(meistens) 


Inhalt:

Eines Nachts wird eine Frau aus der Themse gefischt. Ihr Gesicht ist vollkommen entstellt und sie hat keine Papiere. Nach einer Operation und einer gewissen Zeit im Koma, kommt die Frau endlich wieder zu sich. Sie spricht fließend Englisch mit Akzent, kann sagen von welchem Designer ihr Kleid stammt doch weiß nicht einmal ihren eigenen Namen. Nach einiger Zeit in Krankenhaus, freundet sie sich mit einer Schwester an und dank ihrer Hilfe, kommt sie bei Marc unter. Einem Mann ohne vieler Worte und mit beträchtlichen Stimmungsschwankungen. Doch darüber kann Melanie, wie sie sich jetzt nennt, hinweg sehen. Sie versucht mit aller Kraft, ihre Erinnerung zurückzubekommenen. Doch will sie das überhaupt?

Meine Meinung:

Wer bei diesem Buch einen Krimi erwartet, wird enttäuscht. Nur kurz zwischendurch und am Ende des Buches, ist die Rede von Ermittlungsarbeiten und Kommissaren. Das heißt aber nicht, dass das Buch schlecht ist. Ich für meinen Teil würde dieses Buch als romantischen Thriller bezeichnen. Wobei doch gerade die Romantik im Vordergrund steht. Wer sich darauf einlassen kann, der wird mit diesem Buch einige schöne Stunden verbringen;)

 Gerade im ersten Teil des Buches, wird der Anschein geweckt, man lese einen Liebesroman. Die anfangs verwirrte Melanie kommt zu dem aüßerst attraktiven Hotelier Marc, der ebenfalls eine geheimnisvolle Vergangenheit hat. Das macht ihn für Mel gleich noch interessanter. Die beiden geraten oft aneinander, doch finden auch wieder zusammen. Nebenbei entwickeln sich noch andere Liebesgeschichten und irgendwo dazwischen, versucht Mel ihre Vergangenheit zu entschlüsseln. Es trieft nicht vor Kitsch und liest sich auch ganz gut. Doch als Leser möchte man lieber wissen wer sie wirklich ist, als wen sie gerade will. Das erzeugt eine interessante Spannungskurve, weil man immer darauf hofft,in den nächsten Kapiteln mehr über sie zu erfahren. Man fiebert natürlich trotzdem auch mit ihr mit und hofft, dass die beiden sich finden.

Zu dem zweiten Teil möchte gar nicht so viel sagen, weil ich dann auch spoilern würde. Ab da erfährt man dann etwas über ihre Vergangenheit. Das beginnt bei ihrer Geburt und endet da wo der erste Teil angefangen hat. Eine große Zeitspanne also, obwohl es auch ein paar recht große Zeitsprünge gibt. Man kann es unterteilen in ihre Kindheit, das Teenager-alter und ihr Leben als Erwachsene. Gleich zu Anfang dieses Teils, erfährt man wie sie wirklich heißt, was für mich keine große Überraschung war und mich auch ein bisschen gestört hat, aber dazu später mehr.

Im dritten und letzten Teil wird dann alles aufgelöst und der Thriller/Krimi kommt zum Vorschein. Da hat mich die Autorin wirklich überrascht, denn damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Womit ich nicht gerechnet habe, müsst ihr natürlich selber erlesen^^ Es ist auf jeden Fall eine sehr gute Idee und auch gar nicht mal schlecht Umgesetzt. Hier möchte ich erwähnen, dass es das erste Buch der Autorin aus diesem Genre ist und man somit auch keine Meisterleistungen aller Fitzek erwarten kann. Trotzdem hat sie das gut gemacht.

Kommen wir nun zu der Sache, die mich am meisten gestört hat. Ich hab lange überlegt und bin zu dem Schluss gekommen, dass das was jetzt folgt rein Objektiv ist und bei euch ganz anders sein kann. Ich hab relativ schnell erkannt, wer sie wirklich ist. Ich hab nach dem ersten "Tipp" bzw. dem ersten Anhaltspunkt zwar etwas in die falsche Richtung gedacht, doch beim zweiten wusste ich es dann genau. Und das an sich muss ja nichts schlimmes sein, denn dass war ja nicht die große Überraschung die erst am Ende des Buches raus kommt. Aber es ging dann noch einige Kapitel lang so weiter, und ich hab mich ein bisschen veräppelt gefühlt. So als müsse man den Leser gaaaaanz langsam ran führen, weil er es ja sonst nicht kapiert. Man könne auch sagen, es wurde ein bisschen um den heißen Brei herum geredet. So als würde man sagen: "Ich hab hier eine Packung Cornflakes. In dennen ist etwas zum essen drin. Man kann es sich in eine Schüssel füllen und nach belieben Milch hinzufügen. Es sind Cornflakes!" Aber wie ich es auch schon am Anfang gesagt habe, nur weil ich das so empfunden habe, muss es bei euch nicht genauso sein. Und falls doch, kann man das Buch trotzdem weiter lesen, denn man möchte ja auch wissen, ob sich sein Verdacht bestätigt.

Das hört sich alles irgendwie so negativ an, aber es ist kein schlechtes Buch! Man hätte hier und da noch etwas verbessern können, klar. Aber es ist ja der erste Versuch der Autorin einen Krimi zu schreiben und dafür ist es ihr gut gelungen. Das Buch hat was und es hat mir wirklich gefallen;)

Neben der Liebe und Melanies Versuch, sich wieder an ihre altes Leben zu erinnern, steht auch Kunst im Vordergrund. Ich für meinen Teil kann überhaupt nicht zeichnen, geschweige denn malen, aber ich bewundere die Kunst gern. Und das Buch hat mir echt Lust gemacht, mal auf eine große Ausstellung zu gehen. Besonders das MoMA hat es mir angetan! Und das ist etwas, dass ich an der Autorin und ihrem Schreibstil bewundere. Sie hat es geschafft, dass ich diese komplexen Bilder, irgendwie vor meinem inneren Auge bewundern konnte. Und das schafft nicht jeder!

Abschließend möchte ich nochmal etwas zu den Kapiteln sagen. Ich empfand sie als recht lang, was für mich als Kapitelleser schlecht und gut zugleich war xD Da ich lieber eine Pause im Buch mache, wenn ich ein Kapitel gelesen habe bzw. wenn ich ein Kapitel anfange, dann lese ich so lange bis das Kapitel zuende ist, saß ich oft bis spät in die Nacht(in den Ferien) an dem Buch. Es hat natürlich auch den Vorteil, dass ich mit einem Kapitel auch mal fast 50 Seiten geschafft habe und somit beruhigt ins Bett gehen konnte. wenn ihr euch also entscheidet, das Buch zu lesen, dann plant schon mal Zeit ein^^


Fazit:

Das Buch ist nicht das was man erwartet, kein Krimi sondern eher ein romantischer Thriller. Die Liebe steht hierbei im Vordergrund. Doch das macht das Buch nicht weniger spannend. Man verfolgt die Protagonistin Melanie auf ihrer Suche nach ihrem alten Leben und hofft für sie, dass alles wieder gut wird. Alles in dem Buch ist gut beschrieben und somit auch gut vorstellbar. Besonders bei den Bildern hat mir das gefallen. Wer also nicht so viel Krimi braucht und sich auch auf die Liebe einlassen kann, dem wird dieses Buch gefallen. Es ist ein sehr gutes 3-Sterne Buch!


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